Eisberge aus Plastiktüten im Meer

Life in plastic, it’s fantastic?

Plastik - dieser Entdeckung verdanken wir zahlreiche Entwicklungen, deren Ergebnis wir heute oftmals für selbstverständlich halten. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Die flächendeckende Vernetzung von Haushalten wurde erst durch die brandsichere Isolation von Kabeln möglich und mit der Erfindung der Nylonstrümpfe in den 1940er Jahren wurde ein Sinnbild für die moderne, berufstätige Frau geboren. Und trotzdem wurde aus der Welle der anfänglichen Begeisterung für Kunststoffe ein Meer aus nicht länger beachteten Produkten, ein Symbol unserer Wegwerfgesellschaft. Heute wollen wir hier auf dem HOLY PIT Blog mit dem noch immer herrschenden Halbwissen rund um Plastik, Mikroplastik und Plastik Alternativen aufräumen und Hoffnung auf eine Zukunft machen, in der wir wieder mehr zu schätzen wissen, was wir kaufen. 


Was ist Plastik überhaupt? 

Verschiedenste Kunststoffe werden umgangssprachlich als Plastik bezeichnet. Kunststoffe können auf unterschiedliche Weise hergestellt werden, unter anderem auf Basis von Erdöl. Bereits seit dem 19. Jahrhundert wurden Kunststoffe als widerstandsfähiges, für die breite Masse erschwingliches Material zunehmend erforscht. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts nach dem Ende des zweiten Weltkriegs kam es schließlich zu einem regelrechten Hype rund um den leichten, beständigen und vor allem günstigen Kunststoff. Das neuartige Material hielt daher schon bald Einzug in viele Haushalte und nahm immer mehr Raum im Alltag des Menschen ein. Damals ahnte man noch nicht, welche kritischen Ausmaße der Plastikverbrauch in Zukunft annehmen würde. Denn leider wurde das, was zunächst zu gut schien um wahr zu sein, schon bald zum Alptraum.


Warum ist Plastik ein Problem?

Plastikmüll im Meer 

Inzwischen ist allgemein bekannt, dass das Plastik im Meer überhand nimmt. Ob umher treibende Geisternetze oder Müllinseln im Meer, die so groß sind wie ganze Länder - das Problem ist kaum noch zu übersehen. Und doch stellt das Meeresplastik an der Wasseroberfläche nur die Spitze des Eisbergs dar. Der mit Abstand größte Teil des Plastikabfalls befindet sich nämlich für uns unsichtbar am Meeresgrund. Branka und Asmir, die HOLY PIT Gründer, haben die Verschmutzung der Meere bereits von Angesicht zu Angesicht erlebt. Bei ihrer Reise durch Südostasien im Jahr 2019 konnten sie während einer Kajaktour einen ganzen Sack Müll aus dem Wasser ziehen. Dabei handelte es sich hauptsächlich um achtlos weggeworfene Verpackungen von Kosmetikartikeln wie Deo, die als Müll im Meer enden. Mehr über das Plastik im Ozean erfährst du im Blogbeitrag zur Geschichte von der HOLY PIT Deocreme bis zum nachfüllbaren Deostick


Plastikmüll an Land

Neben der enormen Belastung der Ozeane findet sich Umweltverschmutzung durch Plastik jedoch auch in unseren heimischen Gewässern und Böden. Liegengelassener Müll gelangt durch den Wind in unsere Flüsse und von dort aus später in die Meere. Schätzungen zufolge spült beispielsweise der Rhein jährlich 380 Tonnen Plastik in die Nordsee. Der Eintrag von Plastik aus der Donau ins schwarze Meer ist noch nicht endgültig geklärt, man kann aber von mindestens 50 Tonnen pro Jahr ausgehen. Plastikflaschen und andere alltägliche Verpackungsabfälle spielen dabei eine wichtige Rolle. Aber auch der durch Mikroplastik angerichtete Schaden ist nicht zu vernachlässigen. Was ist Mikroplastik? Es handelt sich um kleinste Plastikpartikel, die nach wie vor häufig in Kosmetikprodukten enthalten sind und über unsere Abflüsse die Gewässer erreichen. Mittlerweile ist davon auszugehen, dass unsere Böden sogar noch stärker mit Mikroplastik belastet sind als die Meere. Besonders problematisch ist, dass Plastik im Boden sowie im Wasser nicht abbaubar ist und somit in der Umwelt bestehen bleibt. 

Umweltverschmutzung durch Plastikmüll an Land


Wie viel Kunststoff wird jährlich produziert? 

Während im Jahr 1950 weltweit rund 1,5 Millionen Tonnen Kunststoff hergestellt wurden, sind wir 2020 bei unglaublichen 367 Millionen Tonnen angelangt. Auch europaweit sehen die Zahlen nicht viel besser aus. 1950 wurden hier etwa 350.000 Tonnen Kunststoff produziert, 2020 waren es bereits 55 Millionen Tonnen. Somit wird in Europa heutzutage über 150 Mal mehr Plastik hergestellt als noch vor rund 70 Jahren. 

Good News: Seit der Jahrtausendwende hat sich die Kunststoffproduktion in Europa im Gegensatz zum weltweiten Anstieg zumindest weitgehend eingependelt und geht in den letzten Jahren sogar wieder etwas zurück. 2020 war die Menge des produzierten Plastiks auf demselben Level wie zuletzt 2009. Diese Zahlen machen Hoffnung, dass zumindest einige von uns hier in Europa inzwischen beginnen, umzudenken und umweltfreundliche Alternativen wie natürliches Deo zu wählen. Aber: Der Weg ist definitiv noch weit. Wir zeigen dir, welche Schritte du gehen kannst und was wir tun, um Nachhaltigkeit im Unternehmen umzusetzen. 

Was können wir tun? 

Recycling in Deutschland und Österreich

Seit 2022 schreibt die EU eine Recyclingquote von 63% für Kunststoffverpackungen vor. Das ist eine deutliche Verbesserung, wenn man bedenkt, dass die Quote im Jahr 2018 noch bei 47% lag. Allerdings bedeutet das auch, dass im Jahr 2022 noch immer 37% des anfallenden Verpackungsmülls schlichtweg zur Müllverbrennung freigegeben sind und damit nicht wiederverwendet werden. Vor diesem Hintergrund ist es zentral, dass Unternehmen nachhaltig wirtschaften und innovative Verpackungen entwickeln. Wir bei HOLY PIT sind der Meinung, dass Plastik nicht grundsätzlich zu verteufeln ist, sondern, dass hier - wie so oft im Leben - die Dosis das Gift macht. Eine Unterscheidung muss jedoch auf alle Fälle getroffen werden: 


Mehrweg- vs. Einwegplastik

Wie eingangs beschrieben, hat Kunststoff bedeutende Vorteile gegenüber anderen Materialien - allen voran seine Robustheit. Aufgrund dieser Eigenschaft eignet sich Plastik hervorragend für Produkte, die möglichst dauerhaft und regelmäßig in Gebrauch sind, wie zum Beispiel die Pausenbox, die täglich zum Einsatz kommt. Gerade deshalb finden wir von HOLY PIT es unglaublich unsinnig, Kunststoff ausgerechnet für die Verpackung von Einwegprodukten, wie unter anderem Deo, zu nutzen, was leider aktuell noch gang und gäbe ist. Sorry not sorry. In Bezug auf Einwegplastik gibt es daher aus unserer Sicht tatsächlich nur einen Weg - nämlich den zur sofortigen Veränderung. 


Bewusster konsumieren

Einfache Schritte, die du also unternehmen kannst, lauten wie folgt: Überlege vor dem Kauf, ob du ein Produkt langfristig (gemeint ist über viele Jahre oder am besten Jahrzehnte) verwenden wirst. Falls ja, kann Plastik, vorzugsweise recyceltes Plastik, als Material durchaus sinnvoll sein. So greifen wir bei dem Case für unser HOLY PIT Deo sowie unsere Hand- und Fußpflege beispielsweise auf recyceltes Einwegplastik zurück. Auf diese Weise bekommt Plastik, das bereits im Umlauf ist, ein neues Leben. Im Fall von Produkten für den einmaligen Gebrauch raten wir dir, soweit wie möglich auf Plastikverpackungen zu verzichten. Bekannte Beispiele hierfür sind Lebensmittel und Getränke, aber auch Kosmetikartikel wie Deo, die spätestens nach ein paar Wochen neu gekauft werden müssen. So setzen wir bei den Deo Refills sowie bei den Hand- und Fußpflege Refills auf Papier als Alternative zu Plastik

Denkt immer daran Freunde: Bewusster Konsum ist eines der wichtigsten Instrumente, das wir als Einzelpersonen haben, wenn es um Nachhaltigkeit im Alltag geht. Wir möchten euch daher aufrufen kleine, grüne Unternehmen zu unterstützen, die wirklich etwas bewirken wollen. Eure Entscheidung für nachhaltige Kosmetik wie nachhaltiges Deo und Co. sind also immer auch Stimmzettel für die Zukunft. Und auch in Anbetracht all der Müllberge auf dieser Welt werden wir nicht müde zu hoffen, dass wir auf diesem Weg vielleicht eines Tages unseren Besitz nicht mehr für selbstverständlich halten werden. 

Kind hält Sämling - Zeichen für bewusstes Leben


Quellen:

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